ATI Radeon 9800 Pro

Montag, 15.09.2003 20:36 ATI Radeon 9800 Pro

Hallo zusammen.

Heute poste ich ein kurzes Review über die ATI Radeon 9800 Pro - Grafikkarte. Betrachtet wird in diesem Review nur die Sapphire 9800 Pro mit 128 MB RAM.



Entgegen aller meiner Erwartungen übertraf die Leistung der 9800 Pro ganz deutlich die Grafikleistung meiner damaligen Radeon 9700 Pro. In unterschiedlichsten Foren und Reviews las man, daß der einzigste Unterschied nur in der Taktung der Grafikkarte besteht. Doch, wenn man sich genauer mit der Architektur der neuen 9800 Pro von Sapphire befaßt, merkt man deutliche Unterschiede. Der neue Grafikprozessor R350 hat seinen Platz auf der 9800 gefunden, im Gegensatz zur 9700 war es die R300-GPU. Im R350 sind zwar weitgehendst die gleichen Funktionen wie im R300 enthalten. Es sind also keine innovativen Neuerungen und Features hinzugekommen. Doch alle Funktionen wurden mit Erweiterungen versehen.



Die R350-GPU verfügt über die SmartShader-Version 2.1. Im SmartShader sind unter anderem der PixelShader 2.0 und der VertexShader 2.0 enthalten. Das Ausschlaggebende der erhöhten Leistungsfähigkeit ist zum einen der erhöhte Takt, aber auch weitere Speicheroptimierungen innerhalb des SmartShaders. Dazu kommt noch der modifizierte F-Buffer, der nun unendlich viele Instruktionen abarbeiten kann. Und somit wird die Bildperformance und die Qualität des Bildes erhöht. Ebenso wie die erweiterte SmartShader-Version verfügt die 9800 Pro über eine erweiterte Kantenglättungs-Funktion, die SmoothVision 2.1. Der Unterschied zur Version 2.0 des Vorgängers besteht lediglich in der höheren und optimierten Geschwindigkeit des Antialiasings. Im Gegensatz zur 9700 Pro, besitzt die 9800 Pro einen, eingangs erwähnten, höreren Chiptakt von 380 MHz. Zur Erinnerung, die 9700 Pro hatte lediglich nur 325 MHz. Aber nicht nur der Chiptakt, sondern auch der Takt des Speichers wurde um 60 MHz, also auf 680 MHz angehoben. Dadurch erreicht die 9800 Pro eine Übertragungsbandbreite von 21,8 GB/sec. Unverändert stehen 8 Renderpipelines auch weiterhin zur Verfügung. Aber die 9800 Pro verfügt genauso wie die 9700 Pro über die bewährte Speicheroptimierung Hyper-Z. Diese Funktion steht der 9800 Pro in der dritten Version zur Verfügung. Das bringt eine unschlagbare Verbesserung der Leistungsfähigkeit von bis zu 25% mit sich. Verändert wurde auch, der seit dem AGP 3.0 8x - Standard, der zusätzliche Spannungsanschluß des Boards. Wir kennen es, bei der 9700er mußte man krampfhaft den 2. Floppy-Spannungsanschluß bis zur Karte ziehen. Doch dieses Problem hat ATI nun elegant gelöst. Nun reicht ein normaler Molex-Stecker für den zusätzlichen Durst der 9800 Pro.





Hier eine Zusammenfassung der Features der Übersicht halber: - 128 MB DDR RAM - 256 bit Speicherinterface - 8 Renderpipelines der 2. Generation - AGP 3.0 8fach mit einem Durchsatz von bis zu 2 GB/sec - SmartShader Version 2.1 - SmoothVision Version 2.1 - VideoShader - Engine - neue FullStream Technologie zur Verhinderung von Artefaktdarstellungen - 128 bit Farbpräzision bzw. Farbauflösung Das Sapphire Board ist wieder einmal ganz in Rot gehalten. Auf der GPU sitzt ein trapezförmiger Alu-Kühlkörper mit einem kleinen, laufruhigen Lüfter, der keinen großen Lärm erzeugt. Die Platine beinhaltet ein 10-Layer Design und ist zudem kleiner als NVIDIAs Gafikboard. Als kleinen Nachteil kann man allerdings die Speicherkühlung sehen. ATI behauptet, daß die Speicherchips nicht gekühlt werden müssten, sondern ihre Wärme an die Platine abgeben. Diese Behauptung ist nicht sehr glaubwürdig, denn eigene Erfahrungen der 9700 Pro zeigten, daß die Speicherchips mehr als handwarm wurden. Will man die Karte dann noch übertakten, kommt man um gute Speicherkühler nicht herum.



Ich kann sagen, daß die REVOLTEK-RAM-Kühler gute Dienste leisten. Sie sind aus Vollkupfer und sind fächerförmig hergestellt. Die längliche Form ist aber nicht von Nachteil. Sie stehen zwar auf beiden Seiten über die Chips, gefährden aber keine anderen Bauteile. Wer flexibel sein möchte, kann die RAM-Kühler mit den Klebepads befestigen. Doch sollte man sie gut auf der Platinenunterseite andrücken, da die Klebepads nicht besonders halten. Abgefallen ist jedoch noch kein Speicherkühler bei mir. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann die Klebepads von den Kühlern sauber entfernen und die Kühler dann mit gutem Wärmeleitkleber auf den Speicherchips befestigen. Doch sollte man beachten: Bei Verwendung der REVOLTEK-Kühler geht mindestens ein weiterer PCI- Steckplatz "flöten". Doch der ist ohnehin futsch, wenn man den trapezförmigen GPU-Kühler gegen einen Wasser-GPU-Kühler ersetzt.




Overclocken läßt sich die Sapphire Radeon 9800 Pro jedoch problemlos. Bei guter WaKü und Speicherkühlung kann man mehr Leistung auch ohne Voltmod herausschlagen. Kommt es beim Übertakten jedoch zu fehlerhaften Bilddarstellungen, sollte man wieder etwas runtertakten, da sich bei fehlerhafter Darstellung die Leistung verringert, statt weiter zu erhöhen. Benchmark am Ende des Artikels unter "Mein System".



FAZIT:
Die Sapphire Radeon 9800 Pro übertraf alle meine Erwartungen. Momentan steht sie in der Riege der schnellsten Grafikboards. Gut ist auch die mitgelieferte Ausstattung und das Zubehör. Hier hat sich Sapphire bei der Paketzusammenstellung viel Mühe gegeben. Nachteilig ist aber noch der hohe Preis von 440 - 500
Euros. Aber das wird sich wohl in Zukunft noch ändern. Wer momentan eine 9700 Pro besitzt und mehr Leistung möchte, kann getrost zur 9800 Pro greifen, wenn man sich nicht am hohen Preis stört.

Für Kritik / Anregungen / Vorschläge bin ich Euch dankbar.